Backlinks aufbauen – Wie Sie Ihre Google-Platzierung mit Backlinks verbessern

Das World Wide Web wird auch häufig nur kurz Netz genannt – denn es besteht aus vielen unterschiedlichen Webseiten, die untereinander mit Links verflochten sind. Backlinks sind nicht zuletzt eines: Verweise oder Empfehlungen anderer Webseiten. Wer viele Empfehlungen erhält ist populärer und somit relevanter für bestimmte Themen. Dabei spielt heute nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität der Verweise eine Rolle. Neben anderen Ranking-Faktoren sorgen Backlinks damit für eine solide Grundlage, die zu einer guten Platzierung in den Suchergebnissen, z. B. bei Google oder Bing, führen. Spricht man vom Aufbau von Backlinks ist damit einer der wichtigsten OffPage-SEO-Maßnahmen gemeint.

Wie guter Linkaufbau (engl. Link-Building) funktioniert, welche Backlinks vorteilhaft und welche eher nachteilig sind, wollen wir in unserem Beitrag beleuchten.

Im frühen World Wide Web waren bereits so genannte Hyperlinks oder einfach kurz Links vorgesehen. Dabei handelt es um sich nichts anderes als Verweise auf andere Webseiten. Ein Link ist also nur ein kurzer Text, der die Adresse der anderen Webseite enthält. Eine Art Empfehlung oder ein Quellverweis also, ähnlich der wissenschaftlichen Zitierweise. Durch den so genannten PageRank von Google gewann diese Herangehensweise Ende der 1990er Jahre an Popularität und half Google beim Aufstieg zum unangefochtenen Marktführer auf dem Suchmaschinenmarkt.

Der PageRank-Algorithmus funktioniert so: Hyperlinks werden als Bewertungskriterium für die Reihenfolge der Suchergebnisse genutzt. Konkret bedeutet das, wenn öfter auf eine bestimmte Webseite von anderen Webseiten verwiesen wird, klettert diese im Rang. Als zweiter Faktor fließt die Stärke jedes verweisenden Links mit in die Bewertung ein. Stärke bedeutet in diesem Fall, wie gut die verweisenden Webseite selbst bewertet ist (siehe Beispielgrafik).

Vereinfachte Darstellung des PageRanks

Die Ranking-Kriterien von Google wurden seit Einführung des ursprünglichen PageRank-Algorithmus vor über 20 Jahren immer wieder angepasst und verfeinert. Dennoch ist das Konzept auch Teil der DNA von Google und daher nicht bedeutungslos. Es sind allerdings einige weitere Kriterien hinzu gekommen, die in die Bewertung hineinspielen. Daher lohnt es sich auch heute neben allen anderen Faktoren auf gutes Link-Building zu achten.

Bei all den Fachbegriffen und englischen Formulierungen kann man leicht den Überblick verlieren. Daher hier der Kurzüberblick einiger wichtiger Begriffe:

• Rückverweis (engl. Backlink) ist ein Link, der von einer Webseite auf eine andere erfolgt. Beispiel für einen Backlink, der zur deutschen Google-Startseite führt: Google-Suche
• Domainautorität (engl. Domain Authority) bezeichnet die Stärke der gesamten Domain, also wie gut, wichtig und vertrauenswürdig Inhalte auf dieser Website sind. Andere Begriffe wie Domain Rating oder Authority Score meinen im Grunde das gleiche Konzept. Bei allen diesen Bewertungen handelt es sich nicht um eine Kennzahl von Google, sondern nur um Werte, die von SEO-Spezialisten als Näherung an Googles Bewertung angelehnt sind. Da die Bewertungen recht nah an der Realität sind, verwenden wir sie auch in diesem Artikel.
• Linkaufbau (engl. Link Building) ist der Aufbau eines Linkprofils für eine Webseite. Da es sich um Links externer Webseiten handelt, hat der Website-Betreiber darauf nur indirekt Einfluss.

Nicht nur mit dem PageRank-Algorithmus achtete Google bereits auf die Stärke der Verweise, sondern entwickelte das Konzept der qualitativen Auswertung weiter. Beispielsweise mit den Penguin-Updates ab 2012 wurden Webseiten, die unnatürlich optimiert waren, abgestraft um Manipulationen der Suchergebnisse vorzubeugen. Im Bereich Backlinks zählen dazu übermäßig mit Keywords angereicherte Linktexte oder gekaufte Backlinks. Wie kann man also gute von schlechten Links unterscheiden? Hier ein kurzer Überblick:

• Links von hochwertigen Webseiten führen zu einem Plus im Ranking. Damit sind vor allem Links von Domains mit guter Domain Authority gemeint, also starke, vertrauenswürdige Verweise.
• Backlinks von themenverwandten Webseiten werden besser bewertet als themenfremde. Idealerweise sollte die verweisende Seite eine gute Domainautorität haben.
• Links von Seiten mit schlechter Bewertung sind für Google im schlimmsten Fall ein Grund eine Webseite aus dem Suchindex zu verbannen. Gerade wenn Backlinks von Spam-Domains kommen, wirkt sich das in der Regel negativ aus.
• Backlinks, die nicht zum Thema passen wertet Google ebenfalls negativ, da dies oft für SEO-Spam missbraucht wurde. Das ist der Fall, wenn Inhalte auf einer Website zu einem komplett anderen Thema sind, als die dort verlinkte Webseite. Beispiel: Eine Webseite zum Thema Ponyreiten verweist auf einen Testbericht des neusten Smartphones. Google geht hier davon aus, dass der Link keine echte Relevanz hat.
• Eine starke Zunahme von Links in kurzer Zeit wertet Google als unnatürliches Wachstum und wertet im Zweifel die verlinkte Webseite ab.
• Backlinks von Websites mit sehr vielen ausgehenden Verlinkungen sind potentiell negativ, insbesondere wenn die verlinkende Website inhaltlich ansonsten recht dünn ist.
• Gekaufte Backlinks wertet Google als Verstoß gegen die Qualitätsrichtlinien, da Webseiten aufgrund ihrer (hohen) Qualität einen Backlink erhalten sollten, nicht weil jemand dafür Geld bezahlt.

Um besser einschätzen zu können, wie gut oder schlecht Ihre Website bereits dasteht ist es sinnvoll, dass Sie die existierenden Backlinks prüfen. Dazu gibt es eine Reihe kostenloser Backlink Tools, aber auch einige kostenpflichtige.

Kostenlose Backlink Checker haben teilweise Einschränkungen, liefern aber einen ersten Einblick ins Thema SEO:

• Moz Link Explorer: Erfordert eine (kostenlose) Registrierung, bevor das Tool genutzt werden kann
• OpenLinkProfiler: Ist kostenfrei nutzbar, für viele Funktionen wird allerdings ein Benutzerkonto benötigt
• Seobility Backlink Check: erlaubt drei kostenlose Checks am Tag, Registrierung ist manchmal notwendig

Kostenpflichtige SEO Backlink Tools für Profis kosten in der Regel monatlich mehrere hundert Euro. Hier eine kleine Auswahl der Dienste, die wir aus der Praxiserfahrung in unserer Agentur empfehlen können:

• Ahrefs
• Moz
• Sistrix

Der Vorteil dieser Premium-Dienste ist, dass sie ein kontinuierliches Monitoring Ihrer Website inklusive Backlink-Check, Keyword-Recherche aber auch Vergleichen mit der Konkurrenz bieten. Damit behalten Sie das Ranking Ihrer Website und die Konkurrenten um gute Platzierungen bei Google und anderen Suchmaschinen dauerhaft im Blick. Sie bemerken auch, wenn Backlinks verloren gehen.

Im Netz gibt es haufenweise Tipps von anerkannten, aber auch von selbsternannten SEO-Experten wie sie an mehr Backlinks für Ihre Webseiten kommen. Viele Methoden sind legitim, manche veraltet und wiederum andere fragwürdig. Wir stellen Ihnen einige unserer Erfahrung nach empfehlenswerte Mittel und Wege für gute Backlinks vor:

• Schreiben Sie einen Gast-Beitrag für eine themenverwandten Website, der dort mit einem Link auf Ihre Website veröffentlicht wird.
• Veröffentlichen Sie Pressemitteilungen in Presseportalen. Das bietet sich vor allem jedes Mal an, wenn Sie ein neues Produkt, eine neue Dienstleistung oder ähnliches publik machen wollen.
• Erstellen Sie einen Verzeichniseintrag für Ihr Unternehmen, Ihre Praxis oder Kanzlei. Solche Einträge sollten passend zu Ihrer Branche oder Ihrer Region sein. Falls Sie in allgemeinen Verzeichnissen gelistet sind, achten Sie auf ein gutes Domain Rating (z. B. gelbeseiten.de hat laut Ahrefs einen sehr guten DR-Wert von 80).
• Kooperationen eingehen mit Unternehmen aus Ihrer Branche, die Sie als Partner oder Experten verlinken.
• Beteiligen Sie sich an Diskussionen in Kommentaren zu Blog-Posts oder in Internetforen zu verwandten Themen. Bringen Sie sich mit sachlichen Beiträgen zur Diskussion unter Ihrem echten Namen ein und geben Sie die Adresse Ihrer Website im entsprechenden Feld an.

Proaktiv für einen Grundstock an Backlinks zu sorgen ist eine Sache – legt man die Google Richtlinien jedoch streng aus, stellt dies bereits einen Verstoß dar. Aus Googles Sicht sollen alle Backlinks natürlich entstehen, das heißt freiwillig und weil für die Nutzer von Webseite A auch Inhalte von Webseite B interessant sein könnten.

Für Sie als Website-Inhaber bedeutet das, dass Sie Anreize liefern sollten, damit man auf Sie verlinkt. Daher gilt nach wie vor das SEO-Mantra „Content is king“ – qualitativ hochwertige oder besonders interessante Inhalte sind als ein großer Faktor. Damit haben Sie zwar keine direkte Kontrolle über eingehende Links, die Chancen verlinkt zu werden sind aber umso höher. SEO-Experten sprechen hier von Linkable Assets. Hier ein paar Ideen um kostenlose Backlinks zu erhalten:

• Starten Sie ein Gewinnspiel das Nutzer Ihrer Website möglichst mit anderen teilen sollen. Diese Taktik bietet sich auch für Shop-Betreiber an, die Produkte als Giveaway verteilen und mit solchen Aktionen Aufmerksamkeit generieren wollen.
• Erstellen Sie fachlich für Ihre Branche relevante Inhalte, z. B. einen Blogbeitrag oder einen Lexikoneintrag. Beliebt sind unter anderem Top-Listen, einfache, aber ausführliche Begriffserklärungen, Schritt für Schritt Anleitungen oder umfangreiche Tutorials zu häufig gesuchten Themen.
• Bieten Sie eine Studie oder ein eBook, das Sie selbst verfasst haben auf Ihrer Website zum Download an. Damit eine solche Ressource verlinkt wird, sollte sie zu einem für viele Nutzer interessanten Thema sein.
• Erstellen Sie kostenlose Video-Kurse, Webinare oder andere Video-Inhalte, die Sie kostenlos auf Ihrer Website bereitstellen.
• Das funktioniert analog auch für Kurse ohne Videos, z. B. eine Mischung aus Wissen und Quizfragen. Diese Form der Linkable Assets lohnen sich vor allem, wenn Sie ohnehin Kurse oder ähnliches anbieten, da die Infrastruktur bereits vorhanden ist. Beispiel: Codecademy
• Infografiken oder Diagramme zu komplexeren Themen erstellen und unter einer Lizenz wie der Creative Commons mit Namensnennung (CC BY) veröffentlichen. Solche Visualisierungen sind häufig hilfreich Sachverhalte besser zu verstehen, aber recht aufwändig zu erstellen. Daher freuen sich beispielsweise viele Blogger, wenn sie eine entsprechende Grafik weiternutzen dürfen.
• Hilfreiche Online-Tools anbieten, die ein Problem vieler Menschen lösen. Dazu zählen z. B. Online-Rechner wie ein Brutto-Netto-Rechner mit dem man sein Nettogehalt bestimmt. Ein solches Tool sollte natürlich zu Ihrer Branche passen. Ein Brutto-Netto-Rechner hat thematisch auf der Website einer Augenärztin nichts zu suchen, bei einer Steuerkanzlei oder einem Steuerhilfe-Verein hingegen schon.

Egal für welche Methoden des Backlink-Aufbaus Sie sich entscheiden, seien Sie sich bewusst, dass der Aufbau eines Rankings Zeit braucht. Sie werden also mit Ihrer Website nicht von heute auf morgen Platz 1 in den Google-Ergebnissen belegen. Ein nachhaltiger Aufbau von Backlinks lohnt sich als langfristige Investition in Ihre Website aber in jedem Fall – besonders effektiv als Teil einer SEO-Strategie mit geeigneten OnPage- und OffPage-Maßnahmen.

Als SEO-Agentur haben wir jahrelang Erfahrungen mit der Erstellung suchmaschinenoptimierter Websites und Shops sammeln können. Eine laufende SEO-Betreuung ist für viele Projekte der nächste logische Schritt, sehen Sie hier eine Auswahl unserer zufriedenen Kunden. Lassen Sie sich zu den Möglichkeiten zur Suchmaschinenoptimierung Ihrer Website und dem Aufbau von Backlinks gerne von einem unserer SEO-Spezialisten beraten.